Wenn im Frühling die Natur erwacht, freuen sich viele auf ausgedehnte Spaziergänge mit dem Hund im Wald oder Park. Doch mit den ersten warmen Tagen taucht auch ein eher unscheinbarer, aber nicht zu unterschätzender Bewohner der Eichenwälder auf: der Eichenprozessionsspinner. In diesem Blogbeitrag erfährst du, was es mit der Raupe auf sich hat, warum sie für Hunde (und Menschen) problematisch sein kann und wie du dich und deinen Vierbeiner schützt.
In den sozialen Medien kursieren derzeit vermehrt teils dramatische Videos von Hunden, die mit dem Eichenprozessionsspinner in Kontakt gekommen sind. Viele dieser Beiträge wirken emotional sehr aufgeladen und können verunsichern. Umso wichtiger ist es, ruhig und sachlich über das Thema zu informieren – genau das möchten wir mit diesem Beitrag tun.
Was ist der Eichenprozessionsspinner?
Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) ist ein unscheinbarer Nachtfalter, dessen Raupen vor allem im Frühjahr und Frühsommer aktiv sind. Ab Mai bilden sie sogenannte “Prozessionen” – kettenförmige Wanderungen über Bäume und Boden. Die Tiere leben vor allem auf Eichen und sind an ihren dichten, weißlich-grauen Nestern an Baumstämmen oder Ästen zu erkennen.
Problematisch sind sie wegen ihrer Brennhaare: Winzige, mit Widerhaken versehene Haare, die ein Nesselgift (Thaumetopoein) enthalten. Diese Haare können sich bei Gefahr ablösen, durch die Luft fliegen und beim Kontakt mit Haut oder Schleimhäuten starke Reizungen auslösen – bei Mensch wie Tier.
Wie ist die Situation in Tirol?
In Tirol gibt es derzeit noch keine großflächigen Vorkommen des Eichenprozessionsspinners. Im Gegensatz zu anderen Regionen Österreichs (z. B. dem Osten des Landes) wurde hier bisher kein starker Befall festgestellt. Einzelne Vorkommen in klimatisch begünstigten Lagen (z. B. Inntal oder Unterland) können aber nicht ausgeschlossen werden, da sich die Art generell weiter ausbreitet.
Die Raupen treten hauptsächlich zwischen Mai und Juli auf. Auch nach dem Sommer können die alten Nester und Haare in betroffenen Gebieten noch lange eine Gefahr darstellen, da die Brennhaare über Jahre wirksam bleiben.
Warum ist der Eichenprozessionsspinner für Hunde gefährlich?
Die winzigen Brennhaare der Raupen können bei Hunden zu teils heftigen Reaktionen führen. Besonders gefährlich wird es, wenn die Haare in Kontakt mit empfindlichen Bereichen wie Maul, Nase oder Augen kommen. Mögliche Symptome:
- Juckreiz, Quaddeln und Hautrötungen
- Schwellungen an Maul, Zunge oder Nase
- Augenreizungen
- Atembeschwerden
- In schweren Fällen: allergischer Schock
Die Brennhaare können zudem über das Fell oder die Pfoten in die Wohnung gelangen und so auch für den Menschen zur Gefahr werden.
Wie kannst du deinen Hund schützen?
- Eichenreiche Gebiete meiden: Besonders während der Raupenzeit zwischen Mai und Juli solltest du Spaziergänge in betroffenen Waldgebieten, Parks oder Alleen mit vielen Eichen möglichst vermeiden.
- Auf Warnschilder achten: Viele Gemeinden kennzeichnen betroffene Bereiche. Diese Hinweise ernst nehmen.
- Hund anleinen: In Waldnähe und an Eichenbäumen sollte dein Hund an der Leine bleiben, um den Kontakt mit Raupen oder Nestern zu vermeiden.
- Aufmerksam sein: Typische Raupennester sind weißlich-graue Gespinste an Baumstämmen oder Ästen.
Was tun im Ernstfall?
- Ruhe bewahren und deinen Hund aus dem Bereich führen
- Nicht rubbeln oder reiben, sondern betroffene Stellen (Pfoten, Maul, Augen) mit klarem Wasser ausspülen
- Sofort tierärztlich behandeln lassen, selbst wenn die Symptome zunächst leicht erscheinen! Damit ist wirklich nicht zu spaßen und am Ende kann jede Minute wertvoll sein.
Fazit: Gut informiert durch die warme Jahreszeit
Auch wenn Tirol bisher wenig betroffen ist, lohnt es sich, vorbereitet zu sein. Mit etwas Vorsicht und Aufmerksamkeit kannst du das Risiko für deinen Hund deutlich reduzieren und die Spaziergänge in der Natur weiterhin unbeschwert genießen.
🔗 Weiterführende Links
Wenn du noch tiefer ins Thema eintauchen möchtest oder konkrete Verhaltensempfehlungen suchst, findest du hier weiterführende Informationen von offiziellen Stellen und anerkannten Fachorganisationen. Alle Links führen zu vertrauenswürdigen Quellen.
Hier findest du fundierte Informationen zum Eichenprozessionsspinner und wie du deinen Hund schützen kannst:
• Nabu:
• Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF):
• WaldWissen.Net:
• Stadt Wien – Infos & Verhalten bei Befall:
💬 Kennst du jemanden, für den dieser Beitrag hilfreich sein könnte? Dann teile ihn gerne weiter! Gemeinsam sorgen wir dafür, dass unsere Hunde sicher durch den Sommer kommen.